Termin: 25. August, 14:00-17:00
Treffpunkt: Schloßstraße, Wiese hinter dem Landtag
transparadiso realisiert in Hannover die Performance „Togetherhood“: eine kollektive Parade durch öffentliche Räume, die lokale Akteur*innen mit unterschiedlichsten Hintergründen unter einer silbernen Decke zusammenbringt. Damit erweitert transparadiso die Einladung der Landeshauptstadt Hannover, einen künstlerischen roten Faden durch Hannover zu konzipieren, auf die Frage, wie sich unterschiedliche Begriffe von Kunst und Kultur zwischen dem Zentrum und der Peripherie verknüpfen können.
transparadiso lädt deshalb TeilnehmerInnen aus verschiedenen Stadtteilen, Hintergründen und Institutionen ein, als PerformerInnen an „Togetherhood“ aktiv mitzuwirken. Togetherhood nimmt Bezug auf Leibniz’ Monadologie, in der Leibniz ausführt, das alles miteinander vernetzt ist. Gleichzeitig gibt es laut Leibniz kleine Einheiten, die in sich geschlossen sind – aber als Einheiten Teil einer Vielheit sind. Die silberne Decke mit ihren 20 Kapuzen, unter die die TeilnehmerInnen schlüpfen, wird somit zu kollektiven Körper, der wie das Facettenauge einer Fliege den Blick in verschiedene Richtungen ausschweifen lässt. Togetherhood wird diese Ambivalenz zwischen mikroskopischer Wahrnehmung und facettenreichem Überblick in Referenz zu Leibniz´Überlegungen für aktuelle Fragen im gesellschaftlich-urbanen Raum an drei Stationen adressieren und erlebbar machen.
Das Thema der Parade hat Barbara Holub bereits in anderen Projekten behandelt (wie zum Beispiel in WE PARAPOM! Europäische Parade der Apfelbäume für die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025), um Paraden als Repräsentation von Macht zu hinterfragen – im Sinne von „Stillem Aktivismus“: Wie kann der/die Einzelne eingreifen in gesellschaftliche Verhandlungsprozesse und demokratische Verantwortung übernehmen – entgegen der zusehends gefühlten Ohnmacht?
transparadiso inszeniert mit Togetherhood eine Parade des Leisen: innehalten, staunen, Stille, ruhen, in sich selbst ausschweifen. Die silberne Decke regt einen makro-utopischen Raum in der Vielheit an, in dem die „gläserne Decke“ von Machtstrukturen und sozialer Ungleichheit hinterfragt wird und zukünftige Fiktionen von Gemeinschaften Platz haben – über Grenzen hinweg, trotz aller Konflikte, von denen unsere Gesellschaft und die Welt derzeit geprägt sind.
An folgenden Zwischenhalten besteht für die Zuschauer*innen, die der Parade folgen, die Möglichkeit einen „Kapuzentausch“ vorzunehmen, das heißt, unter die silberne Decke zu wechseln:
14.30 Uhr: Goseriedeplatz
15.30 Uhr: Opernplatz
Die Teilnahme ist kostenfrei und barrierefrei, dauert 180 Minuten und findet auch bei Regen statt.
Wenn Sie unter die silberne Decke schlüpfen wollen, melden Sie sich bitte an bei Kristina Pritzl: kristina.kulturdreieckhannover@gmail.com
Weitere Informationen siehe hier.
Togetherhood wird realisiert in Zusammenarbeit mit:
Obdachlosenchor Hannover, Bettina Paletta (freie Tanz-Choreografin), Prof. Dr. Michael Kempe (Leibniz-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover), Thomas Kaestle (kuratorischer Berater), Sophie Casna (Performerin), Kestner Gesellschaft, Literaturhaus Hannover, Kunstverein Hannover, Staatstheater Hannover und vielen anderen.
Togetherhood ist Teil des Projekts „Knäuel Kulturdreieck – sieben künstlerische rote Fäden durch Hannover“, das mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EU EFRE-Mittel) gefördert wird. Es ist ein Projekt der Landeshauptstadt Hannover, Stabsstelle Kulturmanagement.
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