2021, Wien, Puchsbaumgasse

Quartier Bienvenue

1.Preis Bauträgerwettbewerb, 2017; Realisierung 2023-2025
Nach langer Verzögerung erfolgte im Dez. 2022 der Spatenstich

Sozial bauen

Wohnbauträger: WBV-GPA, EBG
ArchitektInnen: transparadiso, M&S Architekten, gerner°gerner plus

Landschaftsarchitektur: YEWO LANDSCAPES
Soziale Kooperationspartner: Caritas, Jugend am Werk (bis 2019)

Team transparadiso: Matthias Schatajew, Hannah Mucha
(Team bis Juli 2022: Josef Zapletal, Bernhard Pavelka; Ana Maria Mihalescu, Yu Fang)

FachplanerInnen:
Bauphysik: Dr.Pfeiler ZT GmbH
Statik: Buschina & Partner ZT Gmbh
Haustechnik: HTB Plan
Erich Zöhrer ZT

Das "Quartier Bienvenue" basiert auf dem Konzept von transparadiso, das ein Zusammenleben verschiedener Generationen von ImmigrantInnen, kürzlich Geflüchteten und "Beheimateten" propagiert; auch wenn sich seit der ursprünglichen Planung (2017) durch die Verzögerung der Realisierung vieles verändert hat, sind die Anliegen des Projekts aktueller denn je: Migration und die Not von Flüchtlingen (wie wir sie aktuell seit dem Krieg in der Ukraine dramatisch erfahren) werden uns weiter begleiten und verlangen deshalb umso mehr nach nachhaltigen Konzepten eines Zusammenlebens, das verschiedene kulturelle und soziale Hintergründe miteinander verknüpft und deren Austausch durch spezifische Angebote fördert.
Dieses innovative Quartier werden wir gemeinsam mit gerner°gerner plus und M&S Architekten, mit den Wohnbauträgern WBV-GPA und der EBG realisieren.

Aufgrund der langen Verzögerung werden die ursprünglich mit Jugend am Werk und der Caritas geplanten Programme nun adapiert.

Das Quartier Bienvenue ist neben der Ankerbrotfabrik und der Loft-City (und unweit des Böhmischen Praters) situiert und verbindet diese städtebaulich mit der gegenüber liegenden Wohnhausanlage "Ankerbrotgründe" (1982-85, Architektur: Carl Appel u.a.). Für dieses neue urbane Quartier entwickeln wir neue Formen von Wohnen (basierend auf anderen Kulturen), die Gemeinschaft fördern, und die wir mit sozialen und kulturellen Programmen sowie Ausbildungsangeboten verknüpfen. Dabei arbeiten wir intensiv mit Organisationen vor Ort zusammen. Neben ca. 215 geförderten Mietwohnungen wird ein Wohnheim mit 180 Micro-Appartements und den dazugehörenden Gemeinschaftseinrichtungen für StudentInnen errichtet. Mit dieser kostengünstigen Wohnform leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Wohnversorgung und ermöglichen Integration der dort lebenden Menschen in unsere Gesellschaft. Für die Betreuung von Senioren durch die Caritas planen wir 20 barrierefreie Wohnungen wo die BewohnerInnen nach individuellem Bedarf betreut werden können.

Gemeinschaftsräume im Bauteil 7/ transparadiso
Der Mehrzweckraum steht für gemeinsames Kochen und Essen, Seminare, Workshops, Vorträge, (mehrsprachige) Lesungen, kleine Aufführungen (Theater, Musik), etc. zur Verfügung.

Das „Zweite Wohnzimmer“ bietet im DG ein entspanntes Ambiente für Familienfeiern, (Kinder)Geburtstage, kollektives Fußballschauen, etc., die in der privaten Wohnung räumlich nicht möglich sind. Damit fördert es die privaten Gemeinschaften und informelle Treffen, da das „Zweite Wohnzimmer“ für die BewohnerInnen immer offen steht. Der Zugang zur angeschlossenen Dachterrasse bietet ein ergänzendes kollektives Freiraumangebot.

Weitere Gemeinschaftsräume stehen im Bauteil 1-2/ 6.OG (M+S Architekten) als „Sportraum“ (Wuzzeln/ Tischfußball und Tischtennis) sowie im Bauteil 4/ EG (gerner gerner) als Kinderspielraum zur Verfügung.

Freiraum
Der Freiraum entwickelt sich graduell von öffentlich zu intim: vom urbanen Boulevard (Fortsetzung des Anker-Boulevards) mit Sitzmöglichkeiten und Jugendspielplatz bis hin zum intimen „Grünen Hof“ mit Gemeinschaftsgarten im Inneren des Quartiers Bienvenue. Die Werkstätten, Kulturräume, sowie Fitness/ Box-Club sind zum Boulevard orientiert. Der Durchgang zur Puchsbaumgasse (zwischen BT3 und BT4) führt den Grünraum der gegenüber liegenden Wohnanlage „Ankerbrotgründe“ in den privateren, höher gelegenen „Grünen Hof“ fort und stärkt somit die fußläufige Durchwegung des gesamten Viertels. „Gartenboxen“ versorgen den „Grünen Hof“ mit Stauraum und einer Garten-Bassena.

Weitere Freiräume und Freizeitangebote befinden sich auf den Dächern: auf BT 4 ein multifunktionaler Sportplatz mit Abendbeleuchtung und Blick auf die Tangente; BT 5 hat ein begrüntes Dach mit Mieterbeeten, Boccia-Bahn, Dusche, etc.; auf BT 7 befindet sich eine kollektive Terrasse für die BewohnerInnen. Das Atrium in BT 7 verknüpft vertikal seinen Gewürzgarten mit dem „Grünen Hof“.


Vorheriges Projekt:
Quartiershaus "Am Stadtbalkon"